Team Hämmerling TuS Sennelager unterliegt mit 2:4 bei Kurhaus Lambertz Aachen

Tennisspieler
Mit seinem vierten Einzelsieg am Sonntag in Aachen avancierte Daniel Cukierman zum besten Saisonspieler im Team Hämmerling TuS Sennelager.

Paderborn. „Wir stehen mit leeren Händen da“, bilanziert Marc Renner, der erneut mit einer 2:4 Niederlage die Heimreise hat antreten müssen, „dabei hätte uns schon ein Punkt sicherlich geholfen.“ Ist aber nicht, denn das Team Hämmerling TuS Sennelager unterlag am 07. Spieltag bei Kurhaus Lambertz Aachen und verharrt weiterhin am Tabellenende. Die beiden Letztplatzierten steigen ab und dies sind gegenwärtig neben den Ostwestfalen mit 3:11 Punkten noch der HTC Blau-Weis Krefeld mit 4:10 Punkten als Tabellenneunter. Die Distanz zu einem Nichtabstiegsplatz beträgt zwei Punkte und da verweilen gegenwärtig mit jeweils 5:9 Punkten der Rochusclub Düsseldorf und eben Kurhaus Lambertz Aachen. Während sich die erneute Niederlage bereits nach den vier Einzeln andeutet hat, war in den beiden abschließenden Doppeln durchaus ein Unentschieden noch möglich gewesen.

„Zumindest mit der kämpferischen Einstellung kann man zufrieden sein“, so Teamchef Renner. Er sah dann auch ein 6:1, 4:6, 11:9 Sieg seines Doppels Juan Manuel Cerundolo/Jonas Forejtek gegen Hugo Dellien/Martin Cuevas. Resultats-Verbesserung ja, aber im Gesamtergebnis nur eine Korrektur. Das zweite Duell mit dem Duo Daniel Cukierman/Jan Zielinski ging letztendlich im Matchtiebreak mit 6:3, 6:7(4), 8:10 gegen Quentin Halys/Nils Langer verloren. „Vielleicht hätte uns ihr Matchball geholfen“, trauert Renner diesem nach, ist aber auch so ehrlich, „dafür hat unser erstes Doppel einen abwehren müssen. So ist es halt.“ Auch wenn es aktuell nicht bestens um das Team Hämmerling TuS Sennelager steht, zwei Begegnungen stehen noch aus. Am kommenden Freitag kommt Blau-Weiss Neuss, die mit 7:7 Punkten bereits am rettenden Ufer sind. Am Sonntag ist man dann beim Rochusclub Düsseldorf zu Gast, der Freitag beim Titelverteidiger Grün-Weiss Mannheim anzutreten hat. Krefeld spielt Freitag in Rosenheim und erwartet am Sonntag die Kölner. Nicht auszuschließen, dass erst am sonntäglichen 15. August nach dem letzten Matchball feststehen wird, wer in die 2. Bundesliga absteigen muss!

Die sportliche Geschichte der vier Einzel ist im Übrigen schnell erzählt. „Da waren wir chancenlos“, so die ernüchternde Analyse von Teamchef Marc Renner, nach nicht einmal 57 Minuten. In dieser Zeit waren die ersten beiden Einzel an den Positionen zwei und vier gespielt und die Ostwestfalen lagen mit 0:2 in Rückstand. Martin Cuevas (ATP 537), der sechs Jahre jüngere Bruder von Pablo – einst die Nummer 19 im ATP-Ranking – hatte es mit dem Jan Zielinski zutun. Der ist bekanntlich ein sehr guter Doppelspieler (ATP 132), doch alleine auf der roten Asche scheint für ihn der Platz zu groß zu sein. Der einst beste Juniorspieler Uruguays hatte keinerlei Probleme und nach 51 Minuten war mit einem 6:2, 6:2 Erfolg der erste Punkt bei den Gastgebern. Der zweite Punkt folgte sechs Minuten später.

Seine derzeit gute sportliche Verfassung, zwei Finals nacheinander bei ATP Challenger-Turnieren in Porto (Portugal) und Forli (Italien) haben dem Kurhaus-Teamchef Alexander Legsding die Zuversicht gegeben, den Franzosen Quentin Halys (ATP 185) erstmals ins Aufgebot zu berufen. Seine Einschätzung war richtig, denn sein Sennelager Kontrahent Jonas Forejtek (ATP 319) fand nie eine spielerische Lösung und die Folge war eine deutliche 1:6, 2:6 Niederlage. Dieser Zwischenstand war schon ernüchternd und nun war Schadensbegrenzung angesagt. Zunächst gab es aber einen weiteren Rückstand wegzustecken.

Der inzwischen von den Olympischen Spielen zurückgekehrte Hugo Dellien (ATP 139), verlor in Tokio in der ersten Runde gegen Novak Djokovic, stand erstmals auf der Kurpark-Anlage an Nummer eins im Team. Der in Trinidad geborene 28-jährige Profi ist eigentlich Bolivianer, doch er besitzt einen deutschen Pass. Als Junior die Nummer zwei im ITF-Wolrd-Ranking, danach Profi und bis heute hat er sechs ATP-Challenger-Titel gewinnen können.

Das brachte Dellien vor zwei Jahren Weltranglistenplatz 72 ein, die zweitbeste Platzierung eines Bolivianers überhaupt. Neun Jahre jünger dagegen Hämmerlings Nummer eins, der 19-jährige Juan Manuel Cerundolo (ATP 145). Der junge Argentinier hielt nach besten Kräften dagegen, doch das reichte nicht. Auf dem Spielberichtsbogen stand schlussendlich eine 4:6, 4:6 Niederlage. Nach drei Einzelbegegnungen noch keinen Satzgewinn, war schon schwere Kost für die Ostwestfalen.

Die Bilanz ein wenig beschönigen konnte mal wieder Daniel Cukierman (ATP 697), der an Position drei auf den Tschechen Vit Kopriva (ATP 201) traf. Hier machte sich die große Distanz im ATP-Ranking mal nicht zum Nachteil des Team Hämmerling bemerkbar. Im Gegenteil. Der 26-jährige Franzose, in seinen bisherigen Einsätzen ein Musterbeispiel für kämpferischen Willen, legte furios los. Sein 6:1-Satzgewinn gab Hoffnung, doch der Dämpfer folgte zugleich: Ein 2:6 brachte den Gleichstand. Doch dieses Zwischenergebnis brachte ihn nicht ins Wanken. Im Matchtiebreak demonstrierte der gebürtige Israeli noch einmal seine sportliche Kompetenz und sein 6:1, 2:6, 10:6 Sieg brachte dem OWL-Team das zwischenzeitliche 1:3 ein. Im Übrigen ist Daniel Cukiermann somit mit seinen vier Einzelerfolgen der erfolgreichste Spieler in dieser Saison für das Team Hämmerling TuS Sennelager. Wenigstens ein Lichtblick an diesem Sonntag.

Foto: ©Ralf Meier

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