ProA-Halbfinale: Auf Kurs Basketball-Bundesliga

ProA-Halbfinale

Vier Teams, zwei Serien, ein Ziel: der Aufstieg in die Basketball-Bundesliga. Mit Science City Jena, den GIESSEN 46ers, den VET-CONCEPT Gladiators Trier und Phoenix Hagen haben sich im Viertelfinale sowohl Favoriten als auch Überraschungsmannschaften durchgesetzt. Nun kämpfen sie im Halbfinale um den Einzug ins Finale der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA.

Science City Jena – GIESSEN 46ers

Der Hauptrundenerste aus Jena geht als klarer Favorit in die Serie gegen die GIESSEN 46ers. Das Team von Trainer Björn Harmsen zeigte gegen Bochum eine beeindruckende Vorstellung: Drei deutliche Siege mit einem Schnitt von 98 erzielten Punkten pro Spiel sprechen für die offensive Klasse der Thüringer. Besonders auffällig: Die exzellenten Wurfquoten (64,6 % bei Zweiern, 46,2 % bei Dreiern), angeführt von Scharfschütze Robin Christen, der 62,5 % seiner Dreier trifft.

Die 46ers dagegen hatten einen schwereren Weg ins Halbfinale. Nach dem Verlust des Heimvorteils am letzten Hauptrundenspieltag galt Bremerhaven als Favorit – doch Gießen stahl Spiel eins auswärts und überzeugte anschließend zu Hause. Ausschlaggebend war die Ballkontrolle: Mit nur 8,8 Turnovern pro Spiel stellt Gießen das sicherste Team der Playoffs. Doch Vorsicht: Jena ist das Team mit den meisten Steals.

In der Hauptrunde hatte Jena beide direkten Duelle für sich entschieden – ein Plus, das auch psychologisch Wirkung zeigen könnte.

VET-CONCEPT Gladiators Trier – Phoenix Hagen

In der zweiten Halbfinalserie treffen zwei Teams auf Augenhöhe aufeinander. Trier geht als Hauptrundenzweiter mit Heimvorteil ins Rennen, Hagen kommt mit dem Rückenwind einer dramatischen Serie gegen Crailsheim, die erst im fünften Spiel entschieden wurde – mit einem Auswärtssieg, den Phoenix dort seit über einem Jahrzehnt nicht mehr feiern konnte.

Trier setzte sich mit 3:1 gegen Tübingen durch und überzeugte mit offensiver Konstanz. Vier Spiele, vier Mal über 90 Punkte – darunter auch ein 105-Punkte-Auftakt. Der Schlüsselspieler: Behnam Yakhchali, der im entscheidenden vierten Spiel 29 Punkte erzielte. Dazu kommt Rebound-Spezialist Marco Hollersbacher, der mit 9,5 Rebounds pro Spiel zu den effektivsten Spielern unter dem Korb gehört – und nun gegen seinen Heimatclub Hagen spielt.

Phoenix Hagen punktet vor allem über Sincere Carry, aktuell der Topscorer aller Halbfinalisten (21,6 Punkte pro Spiel). Eine besondere Rolle spielt auch Bjarne Kraushaar, der seine Dreierquote im Vergleich zur Hauptrunde mehr als verdoppelt hat – aktuell starke 52,9 %.

Ein Blick zurück: In der Hauptrunde gewann jeweils das Auswärtsteam – ein Hinweis auf ein offenes Duell ohne klaren Favoriten.

Ausblick

Science City Jena geht als klare Nummer eins ins Halbfinale, doch Playoffs haben ihre eigenen Gesetze. Gießen und Hagen haben in Runde eins gezeigt, dass sie über sich hinauswachsen können. Trier bringt Tiefe und Erfahrung mit, während Phoenix mit Spielfreude und Tempo überzeugt.

Die Entscheidung, wer den nächsten Schritt Richtung Aufstieg macht, fällt in den kommenden Tagen – mit allem, was die Playoffs so besonders macht: Spannung, Intensität und Basketball auf höchstem ProA-Niveau.

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