Waldrodung für ein Parkhaus?

Baeume

Linke kritisiert Aufstellungsbeschluss B-Plan Hesse-Mechatronics.

“Die Diskussion im Bezirksausschuss Schloß Neuhaus zu den Erweiterungsplänen von der Fa. Hesse Mechatronics ist voll am Thema vorbeigegangen”, sagt Reinhard Borgmeier, Fraktionsvorsitzender der Linken. Niemand wolle die Erweiterungspläne für den Ausbau der Produktion der Firma Hesse-Mechatronics verhindern. Da sei ein falscher Eindruck durch die Berichterstattung geweckt worden. Es ginge ausschließlich um den Bau eines zusätzlichen Parkhauses, um die erforderlichen Stellplätze nachzuweisen. “Dafür soll ein Wald gerodet werden. Das soll allen Ernstes alternativlos sein, sagen durch die Bank die anderen Fraktionen und die Verwaltung”, kritisiert Borgmeier scharf die Entscheidung.

Das Wäldchen war einmal Teil der Paderauen und somit ein wertvolles ökologisches Gebiet. Durch die Bebauung der letzten Jahrzehnte ist hier nur noch ein Rest geblieben. Trotzdem stellen die Bäume, überwiegend Esche und Ahorn, mit einem Alter von teilweise 70 bis 80 Jahren, einen wertvollen Baumbestand dar. Eigentlich müsste die Verwaltung über eine ökologische Aufwertung nachdenken, meint der Fraktionsvorsitzende und fragt sich: “Was ist mit der Baumschutzsatzung? Alles nur ein Stück Papier?”

Anstatt das Wäldchen für ein Parkhaus zu roden, schlägt die Linke eine andere Lösung vor: Direkt neben dem Grundstück von Hesse hat die Firma Comprion einen großen Parkplatz, der tagsüber nicht ausgelastet ist. Beide Unternehmen könnten sich verständigen und das Parkhaus auf dieser Fläche bauen. Das wäre zwar aufwendiger und bedürfe der Abstimmung von zwei unterschiedlichen Unternehmen. “Aber ist das zu viel verlangt, wenn man auch von der Wirtschaft Umwelt- und Klimaschutz erwartet?

Die Stadt hält hier den entscheidenden Schlüssel in der Hand. Das Waldgrundstück ist in städtischem Besitz. Wir brauchen das klare Zeichen, dass unter diesen Umständen auf keinen Fall verkauft wird”, fordert Borgmeier und ergänzt: “Nichts ist `alternativlos´.”

Wenn man sich das ganze Gebiet nördlich vom Heinz-Nixdorf-Ring – beginnend bei Diebold-Wincor bis zur Neuhäuserstraße – anschaue, müsse man fassungslos feststellen, dass riesige Flächen ausschließlich als Parkraum genutzt werden. Gleichzeitig werde in Paderborn ständig ein Mangel an Gewerbeflächen beklagt. “Das ist nicht nur Flächenverschwendung, sondern total 80er – Jahre”, empört sich Borgmeier.

In unmittelbarer Nachbarschaft plane der Ahornsportpark schon ein Parkhaus. Eine Mitnutzung der umliegenden Parkflächen müsse doch möglich sein, da es nur um geringe Entfernungen gehe. Außerdem sei reichlich Parkfläche bei Diebold-Nixdorf vorhanden. “Vor eineinhalb Jahren haben die Grünen noch kreative Lösungen gefordert. Jetzt ist die Zeit, diese auch umzusetzen”, fordert Borgmeier ein Umdenken der Politik und kritisiert: “Typisch – sobald es konkret wird, knicken alle ein, vor allem die Grünen.”

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