Delbrücker SC: Sebastian Walter beendet seine Karriere

Vier Spieler auf dem Feld

Delbrück (MH). Völlig überraschend kommt es nicht mehr, schade ist es trotzdem. Sebastian Walter wird nach seiner schweren Knieverletzung, die er sich im Oktober 2021 beim noch in der Westfalenliga erspielten 3:1-Heimsieg gegen Fichte Bielefeld zugezogen hat, nicht mehr auf den Fußballplatz zurückkehren.

Sebastian Walter

„Die Entscheidung ist mir extrem schwer gefallen. Aber ich glaube, dass sie für mich und meinen Körper die Beste ist“, sagt Walter. Der 26-jähriger offensive Mittelfeldspieler war damals in der 94. Minute noch einmal in einen Zweikampf gegangen. Die Folge: ein Kreuzbandriss und ein gerissener Meniskus. „Es bleibt auch aus heutiger Sicht eine total blöde und unnötige Aktion. Das Spiel war entschieden.

Ich kann es jetzt leider nicht mehr ändern“, blickt Walter zurück. Direkt im Anschluss an die Operation hatten ihm die Ärzte bereits eine Ausfallzeit von mindestens zwölf Monaten attestiert. Die wäre nun vorbei. Trotzdem fiel jetzt die Entscheidung gegen den Fußball: „Die Reha verlief einfach nicht wie geplant. Das Knie hat immer wieder reagiert, war oft angeschwollen. Es gab viele Auf und Abs. Körperlich, aber eben auch vom Kopf her. Fußball war 20 Jahre lang ein großer Bestandteil meines Lebens. Ich bin schon in der Jugend durch meine Zeit bei Arminia Bielefeld viel rumgekommen, war aber auch damals schon pro Saison mindestens einmal für längere Zeit verletzt. Das setzte sich im Seniorenbereich beim DSC fort. Ich kam immer wieder zurück. Jetzt soll es nicht mehr sein. In den letzten Wochen ist nach vielen Gesprächen mit meinen Mitspielern, Freunden und der Familie der Gedanke gereift, dass der Alltag wichtiger ist und ich meine Gelenke noch einige Jahre in einem funktionierenden Zustand brauchen werde. Das Risiko für weitere Verletzungen wäre einfach zu groß“, betont Walter.

Im Sommer 2012 wechselte der flexibel einsetzbare Mittelfeldspieler aus Bielefeld in die Delbrücker U19. Schon im Winter schaffte er unter dem damaligen Trainer Carsten Droll den Sprung in die erste Mannschaft. Dort wurde Walter durch seine Spielweise immer mehr zu einer prägenden Stütze und wichtigen Figur im Delbrücker Spiel. „Sebastian war eines der größten Talente, das jemals aus dem DSC-Nachwuchs gekommen ist. Wir hätten ihn sehr gerne in der Oberliga spielen sehen. Dass er seine Karriere jetzt im besten Fußballeralter beenden muss, ist aus sportlicher und menschlicher Sicht bitter“, sagt Elmar Westermeyer. Gleichzeitig hat Delbrücks erster Vorsitzender die Hoffnung, dass Walter dem DSC erhalten bleibt: „Er ist ein Kind des DSC, war zehn Jahre bei uns. Wir werden natürlich mit ihm sprechen und schauen, ob wir ihn bei uns einbinden können.“ Gedanken hat sich Walter darüber schon gemacht, wie er zugibt: „Ich hatte ja Zeit dazu. Schiedsrichter wäre nichts für mich, aber als Trainer kann ich mir vorstellen, an den Seitenrand zurückzukehren. Wann es soweit sein wird, weiß ich allerdings noch nicht. Jetzt geht es erst einmal darum, das Knie wieder komplett alltagstauglich zu machen. Da bin ich laut Aussage der Ärzte und meiner Physiotherapie auf einem guten Weg und dem DSC dankbar, weil sich der Verein sehr um mich gekümmert hat.

Das Knie reagiert nicht mehr.“ Dazu wird er natürlich weiterhin regelmäßig zu den Heimspielen am Laumeskamp vorbeischauen: „Der Kontakt zum Team ist geblieben. Ich habe mich total über den Aufstieg gefreut und bin mir sicher, dass das Team das Potenzial hat, um die Klasse zu halten. Mit allem anderen bin ich im Reinen.“

Fotos: Delbrücker SC

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