Extremwetter: Hochwasserschutz ist auch in Paderborn ein Thema

Luftaufnahme eines Hochwassergebiets

Die Folgen des Klimawandels sind mittlerweile spürbar. Vor allem Extremwetterlagen scheinen sich zu häufen und richten teilweise immensen Schaden an. Die Flutkatastrophe im Ahrtal hat gezeigt, wie schnell und massiv vor allem das Wasser zuschlagen kann. Die Ereignisse machen betroffen. Und sie zeigen, dass man vorbereitet sein sollte – auch in Paderborn und Umgebung.

Paderborn will auf Hochwasser vorbereitet sein

Klimaforscher und Meteorologen warnen vor zunehmenden Extremwetterlagen auch in Deutschland. In Paderborn hat sich das teilweise bereits bemerkbar gemacht. Im Mai 2022 richtete ein Tornado schwere Schäden an. Den Sommer über waren vor allem Hitze und Dürre ein Problem. Nun könnten bald die ersten Herbststürme anstehen.
Besonders beunruhigend ist für viele Paderborn aber eine andere Gefahr: das Wasser. Ältere Mitbürger erinnern sich möglicherweise noch gut an die Heinrichsflut im Jahr 1965. In ihrer Folge wurde der Hochwasserschutz in Stadt und Umgebung verbessert. Mittlerweile ist er wieder ein Thema. Neue Maßnahmen werden diskutiert und die Behörden bereiten sich auf den Ernstfall vor. Doch nicht nur Behörden, sondern auch Bürger sollten wissen, was im Krisenfall zu tun ist.

Gut vorbereitet auf den Katastrophenfall

Auch privat ist etwas Hochwasserschutz durch Sandsäcken oder Flutschotts möglich. Im Haus sollte ein Rückstauschutz vorhanden sein. Ab einem gewissen Pegel hilft aber nichts mehr. Deshalb ist rechtzeitige Notfallvorsorge sinnvoll. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe rät vor allem zu angemessenen Nahrungs- und Trinkwasservorräten, Taschenlampen und Radios mit Batteriebetrieb. Besteht genug Zeit, können Wertsachen noch rechtzeitig in obere Stockwerke gebracht werden. Auch im Haus gelagerte Chemikalien sollten gesichert werden.

Kommt es akut zu Überflutungen, hat zunächst einmal der Schutz von Menschenleben Priorität. Amtliche Warnungen zu verfolgen und sich an entsprechende Empfehlungen zu halten, ist jetzt wichtig. Besonders gefährlich ist es im Freien oder auch im Auto. Keller oder andere tiefer gelegene Bereiche (z.B. Unterführungen) können schnell zur Falle werden. Auch Stromquellen sind jetzt eine tödliche Gefahr.

Das Wasser geht, die Schäden bleiben

Starkregen und Hochwasser können auch hierzulande Menschenleben kosten und extreme Verwüstungen anrichten. Das haben die katastrophalen Ereignisse im Ahrtal gezeigt. Doch auch wenn es nicht ganz so schlimm kommt, entstehen enorme Schäden, die auch dann noch da sind, wenn sich das Wasser wieder zurückzieht.

Keller und Häuser sind mit Wasser und Schlamm gefüllt, Einrichtungsgegenstände und Installationen sind zerstört und das Wasser bedroht mitunter sogar die Stabilität der Bausubstanz.

Nach dem ersten groben Aufräumen, müssen betroffene Hausbesitzer vor allem zeitnah und nachhaltig das Mauerwerk trockenlegen, sonst drohen Schimmel und eine Schwächung der Bausubstanz. War das Mauerwerk länger dem Wasser ausgesetzt, reicht eine herkömmliche Bautrocknung oft nicht mehr, da die Feuchtigkeit tief und umfassend eindringen konnte. Mitunter helfen dann innovative Verfahren wie die Elektrophorese. Eine umfassende Trocknung sollte in Angriff genommen werden, bevor es an die eigentliche Sanierung geht.

Bürger sollten Versicherungsverträge prüfen

Hochwasser kann ganze Existenzen zerstören. Grund dafür ist meist eine unzureichende Versicherung. Denn die herkömmliche Wohngebäudeversicherung zahlt bei Schäden durch Starkregen und Hochwasser in der Regel nicht. Eine zusätzliche Elementarschadenversicherung ist notwendig, um sie abzudecken. Hausbesitzer sollten deshalb auch ihre Versicherungsverträge prüfen und gegebenenfalls entsprechend erweitern. Wer nicht entsprechend abgesichert ist, muss sonst mitunter alle Schäden und Sanierungen selbst zahlen.

nach oben