Nur Cornut-Chaunvinc und David Pel geblieben

Team Hämmerling TuS Sennelager
Die 2. Tennis-Bundesliga mit dem Team Hämmerling TuS Sennelager kann kommen, denn der neugestaltete Tribünenbereich beim Hövelhofer TC Blau-Weiß, wo die Heimspiele ausgetragen werden, ist fertig. Auf die am 10. Juli startende Saison freuen sich (von links) Marc Renner (Kaderplaner), Ewald Spaaij (Bundesliga-Chefcoach), Daniel Didier (Vorsitzender Hövelhofer TC Blau-Weiß), Christina Hämmerling (Hauptsponsor) und Nico Ruthmann (Bundesliga-Marketing).

Paderborn. In knapp vier Wochen beginnt die Saison 2022 der 2. Tennis-Bundesliga Gruppe Nord und unter den neun Ligaclubs hat sich auch der ostwestfälische Erstliga-Absteiger Team Hämmerling TuS Sennelager eingereiht. Gegenüber den vergangenen Jahren haben sich die Paderborner, die abermals ihre Heimbegegnungen beim Hövelhofer Tennis-Club Blau-Weiß austragen werden, für dieses Jahr neuformiert. So haben sich aus dem letztjährigen Kader 15 Tennisprofis verabschiedet, die allesamt im Liga-Oberhaus bei neuen Vereine ihr Domizil gefunden haben. Geblieben sind lediglich der 21-jährige Franzose Antoine Chornut-Chauvinc und der neun Jahre ältere Doppelspezialist David Pel, die beide für Teamgeist in der Mannschaft stehen. Der Niederländer ist bereits seit 2017 in Sennelager heimisch und im Übrigen ist er mit seinen 30 Jahren der Älteste im Team. Bei einem Presse- und Sponsorengespräch in der vergangenen Woche stellte Marc Renner, der für die Kaderplanung zuständig ist, die grundsätzlichen Ziele vor. Und die gehen über die Saison 2022 hinaus, denn er hat das Aufgebot erheblich verjüngt.

„Wir wollen unsere nun seit zehn Jahren andauernde sportliche Erfolgsgeschichte mit talentierten jungen Nachwuchsspielern fortsetzen“, so Renner, dessen Mannschaft ein Durchschnittalter von 23,5 Jahren aufzuweisen hat. Unabhängig von den künftigen Ligaresultaten ist das entwickelte Förderkonzept auf einen Zeitraum von drei Jahren angelegt, zumal nach seiner Einschätzung „die 2. Liga für die Jungprofis geradezu eine besondere Herausforderung sein wird. Sie haben alle Lust auf die Bundesliga und sie wollen sich in den Matches gegen die Konkurrenten beweisen.“ So ist nach seiner Einschätzung die Mannschaft alle Male konkurrenzfähig. Allerdings wurden ambitionierte Ziele wie Erstliga-Aufstieg nicht genannt, man blieb eher zurückhaltend. „Für mich sind Versmold und Köln die Favoriten“, so Marc Renner, „wir wollen nur nicht absteigen.“

Somit wird kein Druck von der Teamleitung aufgebaut und dem aktuell zusammengestellten Kader die Möglichkeit gegeben, sich sportlich zu entwickeln. Aufgrund dessen wurde eine Zusammenarbeit mit der Paderborner Tennis Base vereinbart, die von der 29-jährigen staatlich geprüften Tennislehrerin Carolin Daniels, die zudem auch für den Deutschen Tennis Bund (DTB) zeitweise als Nachwuchscoach engagiert ist, geleitet wird. Deren Ziel ist es, sozusagen das Team Hämmerling TuS Sennelager als Ausbildungsverein zu etablieren, Talente zu sichten und an das Bundesliga-Niveau heranzuführen. Eigens dafür wurde der erfahrene Tennistrainer Ewald Spaaij verpflichtet. Der 59-jährige verheiratete Niederländer war zuletzt Cheftrainer beim Weißrussischen Tennisverband in Minsk tätig. Dort war er zuständig für den kompletten Juniorinnen und Damenbereich. Doch die gesellschaftlichen Entwicklungen haben ihn veranlasst, das Land zu verlassen.

„Mein Bestreben ist es, die Mannschaft zu einer Einheit zu führen. Ich werde versuchen, die Spieler länger zusammenzuhalten, möglicherweise ein Trainingscamp organisieren, damit wir einen Teamspirit entwickeln können“, so der in Hövelhof wohnende Ewald Spaaij, „denn wir haben 16 neue Spieler und die gilt es zu integrieren, damit sie den Flair der Tennisbundesliga verstehen.“ Vor seinem Engagement in Belarus hat Hämmerlings neuer Chefcoach von 2004 bis 2019 seine eigene Tennisakademie in Utrecht geführt und war davor in den Jahren von 1996 bis 2004 für den Niederländischen Tennisverband tätig: „Auf diese neue Herausforderung freue ich mich sehr.“

Im Vergleich zur ersten Bundesliga gibt in zwei gravierende Unterschiede: Zum einen wird ab dem Saisonstart am 10. Juli in den darauffolgenden vier Wochen immer freitags und sonntags gespielt und zur Austragung kommen sechs Einzel- und drei Doppelmatches. Neben dem Team Hämmerling TuS Sennelager gehören der zweiten Bundesliga Nord die weiteren acht Mannschaften an: THC Brühl, SCC Berlin (beide Teams Regionalliga-Aufsteiger), LTTC Rot-Weiß Berlin, Oldenburger TeV, Blau-Weiß Aachen, Bremer TC von 1912,TP HerzensSache Versmold sowie der Erstliga-Absteiger Kölner THC Stadion Rot-Weiss.

Auch die Anlage des Hövelhofer Tennis-Club Blau-Weiß wurde neu gestaltet. Die mobile Tribüne ist verschwunden, an deren Stelle wird es an zwei der drei zu bespielten Courts einen baulich neu gestaltenden Tribünenbereich mit etwa 400 Sitzplätzen geben. Demzufolge können auf der Tennisanlage bis zu 1.000 Zuschauer die Zweitliga-Begegnungen verfolgen. „Wir werden den Zuschauern wieder hochklassigen Tennissport bieten“, kündigt HTC-Vorsitzender Daniel Didier an, „und unser Ziel sind etwa 750 Zuschauer pro Heimspiel. Wir werden zudem wieder ein Eventniveau wie in der 1. Bundesliga bieten. Das ist bestens beim Publikum angekommen und es hat uns letztlich auch neue Mitglieder eingebracht. Die Tennis-Bundesliga in Hövelhof hat sich als ein erstklassiges Produkt erwiesen.“

Der Spielplan:
10. Juli (Sonntag/11.00 Uhr): Heimspiel Tennis-Club SCC Berlin;
15. Juli (Freitag/13.00 Uhr): Auswärts Bremer TC von 1912;
17. Juli (Sonntag): Spielfrei;
22. Juli (Freitag/13.00 Uhr): LTTC Rot-Weiß Berlin (Heimspiel);
24. Juli (Sonntag/11.00 Uhr): Kölner THC Stadion RW (Auswärts);
29. Juli (Freitag/13.00 Uhr): TP HerzensSache Versmold (Heimspiel);
31. Juli (Sonntag/11.00 Uhr): THC Brühl (Heimspiel);
05. August (Freitag/13.00 Uhr): Oldenburger TeV (Auswärts),
07. August (Sonntag/11.00 Uhr): TK BW Aachen. Der Erstplatzierte steigt in die 1. Tennis-Bundesliga auf.

Dass das so ist, konnten vom Namenssponsor Hämmerling, Christina Hämmerling, und der für das Marketing zuständige Nico Ruthmann bestätigen. „Erfreulicherweise haben fast alle unsere bisherigen wirtschaftlichen Partner zugesagt, ihr finanzielles Engagement fortzusetzen. Außerdem haben mehrere Firmen ihre Absicht signalisiert, dass sie den Tennissport in Hövelhof mit dem Team Hämmerling unterstützen wollen. Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir unser auf mehrere Jahre konzipiertes Förderkonzept umsetzten können“, sagt Nico Ruthmann, so dass der finanzielle Rahmen steht. Dies bestätigte auch Christina Hämmerling: „Der Sport hat in unserer Familie schon immer einen großen Stellenwert und wurde auch entsprechend gefördert. Wir sind zugleich eine tennisaffine Familie und uns liegt viel daran, den Tennisnachwuchs auch weiterhin zu fördern. Und wenn der sich letztlich zum nationalen Spitzensport entwickelt, wie mit dem Bundesliga-Team Hämmerling auf der Hövelhofer Tennisanlage, dann ist dies das erfreuliche Resultat unseres Engagements.“

Foto: Ralf Meier (HTC)

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