Kita: Personal schützen und entlasten, Regelungen verstärken

Die Corona-Maßnahmen gehen in die Verlängerung. Während es in vielen Bereichen notwendige Anpassungen der Quarantäneregelungen und eine Verstärkung des Infektionsschutzes gibt, bleibt die anhaltend angespannte Situation in den Kitas weitgehend unberücksichtigt. Die komba gewerkschaft nrw zeigt sich enttäuscht.

Köln, 27.11.2020. Für die komba gewerkschaft nrw müssen Kitas in Corona-Zeiten unbestritten zugänglich bleiben, um die Teilhabe an frühkindlicher Bildung zu ermöglichen. Damit das gelingt, darf die Situation und Belastung der Kita-Beschäftigten nicht aus den Augen verloren werden. Dies ist nach Ansicht der komba gewerkschaft nrw allerdings, trotz wiederholter Forderungen an die Politik, passiert. „Wieder geht die Kita bei den Regelungen leer aus. Bei allem Verständnis für Sicherheit und Infektionsschutz an Schulen, das Kita-Personal ist seit Beginn der Pandemie die Berufsgruppe, die aus pädagogischen Gründen (fast) ohne Schutzausrüstung auskommen muss. Die Kolleginnen und Kollegen leisten unglaublich wertvolle Arbeit, aber wertschätzende Worte reichen nicht aus. Stattdessen braucht es konkrete Maßnahmen“, fordert Sandra van Heemskerk, stellvertretende Landesvorsitzende der komba nrw.

Darüber hinaus sorgt die ausschließlich auf den Schulbereich bezogene Regelung des Ferienbeginns bei den Beschäftigten für Unverständnis. „Der frühzeitige Beginn der Schulferien hat einen guten Grund, aber der ließe sich genauso auf die Kindertageseinrichtungen übertragen. Stattdessen bleiben zahlreiche Kitas bis zum 23. Dezember geöffnet und sind teilweise auch zwischen den Feiertagen offen“, kritisiert van Heemskerk.

Um Schließungen ganzer Einrichtungen zu verhindern, sind derzeit beispielsweise offene oder teiloffene Konzepte eingeschränkt. Die Rückkehr in feste Gruppen, bei denen das Personal nicht übergreifend eingesetzt werden kann, bedeutet eine enorme Belastung für die Beschäftigten. Sie müssen die Betreuungsumfänge in den einzelnen Gruppen zu allen Zeiten abdecken. Dies ist nur möglich, wenn ganztägig unterbesetzt gearbeitet wird. Die komba sieht durch diese Dauerbelastung in Verbindung mit den für die Jahreszeit typischen grippe- und erkältungsbedingten Personalausfällen die Gefahr eines drohenden Systemkollaps. Hinzu kommen die Sorgen der Beschäftigten um die eigene Gesundheit und Unsicherheiten durch sehr unterschiedliche Quarantäneregelungen für zu betreuende Kinder und deren Familien.

Mit Blick auf mögliche Schutz- und Entlastungsmaßnahmen spricht sich die komba neben einer zeitweisen Reduzierung der Betreuungszeiten weiterhin für regelmäßige Corona-Tests sowie für konsequente Quarantäneregelungen auch in den Kitas aus. Zudem wies sie eindringlich darauf hin, dass sie vermehrt Rückmeldungen von Beschäftigten erhält, die sich mit dem Gedanken tragen, das System aufgrund der Entwicklungen zu verlassen. „Abzuwarten und erst zu reagieren, wenn es zu spät ist, darf keine Option sein“, appelliert van Heemskerk.

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