Linksfraktion / offene Liste fordert Gedenken an verfolgte Roma und Sinti

Anfrage in der nächsten Ratssitzung.

Giano Weiß und Reinhard Borgmeier.
Setzen sich für Gedenken an Roma und Sinti ein: Giano Weiß und Reinhard Borgmeier.

„Die Bilanz des nationalsozialistischen Terrorregimes für die Paderborner Roma und Sinti fällt erschreckend aus“, fasst Stadtarchivar Wilhelm Grabe die von ihm angelegte Dokumentation zur „Verfolgung von Roma und Sinti in Paderborn von 1933 bis 1945“ zusammen. Eine Aufarbeitung der NS-Verbrechen an diesen Volksgruppen steht bis heute aus. 2017 machte Giano Weiß, dessen Familie selbst Opfer des Nazi-Regimes wurde, auf dieses Versäumnis aufmerksam.

Jetzt stellt die Linksfraktion / offene Liste in der nächsten Ratssitzung eine Anfrage dazu. „Wir möchten erfahren, in welcher Form die Dokumentation von Wilhelm Grabe öffentlich gemacht werden soll, und wie die Stadt mit dem Thema Verfolgung von Roma und Sinti in Paderborn während der NS-Zeit zukünftig umgehen will“, sagt Reinhard Borgmeier, Fraktionsvorsitzender der Linksfraktion / offene Liste. Ob an die Entwicklung einer Erinnerungskultur gedacht sei und welche Formen dafür denkbar wären, will die Linksfraktion wissen.

„In einer Zeit, in der rechtes Gedankengut wieder salonfähig wird, ist es mehr als notwendig, sich der eigenen Geschichte bewusst zu werden“, meint Borgmeier und fügt hinzu: „In diesem Sinne steht es Paderborn gut an, sich in angemessener Form mit der eigenen Vergangenheit auseinanderzusetzen und das auch entsprechend zu dokumentieren.“

Die nächste Ratssitzung findet am Donnerstag, den 11. Juli um 17 Uhr im Rathaus (Sitzungssaal) statt.

Foto: Linksfraktion / offene  Liste

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