MISEREOR zur Monsanto-Übernahme
Bayer blendet Realitäten bäuerlicher Betriebe aus
Mit Blick auf die gestern abgeschlossene Fusion der Konzerne Bayer und Monsanto betont Bernd Bornhorst, Leiter der Abteilung Politik und globale Zukunftsfragen bei MISEREOR:
"Die endgültige Fusion von Bayer und Monsanto ist für MISEREOR sowie Bäuerinnen und Bauern weltweit eine schlechte Nachricht. Auch wenn sich Bayer des Namens ‘Monsanto’ entledigt hat, bleiben die Geschäftspraktiken dahinter die Gleichen: Das Vorantreiben eine Agrarindustrie, die auf Ertragssteigerung durch das eigene Saatgut und giftige Pestizide setzt und in der es vordergründig nicht um die Ernährungssicherung für eine wachsende Weltbevölkerung geht – auch wenn das die Konzernspitze immer wieder behauptet –, sondern um reine Gewinnmaximierung.
Eine Agrarindustrie, deren risikoreichen Ansätze weder an den Realitäten der Betriebe ausgerichtet sind, noch an den sich verändernden klimatischen Bedingungen, mit denen Bäuerinnen und Bauern weltweit zu kämpfen haben. Herr Baumann hat zuletzt versichert, ethische, ökologische und soziale Standards einhalten zu wollen und die Nachhaltigkeitsziele entschlossen anzugehen: dafür brauchen Bäuerinnen und Bauern aber die Chance, ihr Saatgut frei zu nutzen, zu tauschen und zu verkaufen um sich vor Abhängigkeit zu schützen und müssen agrarökologische Systeme deutlich gestärkt werden. MISEREOR und seine Partner werden sich daher weiterhin mit aller Kraft dafür einsetzen, dass Bayer seinen Versprechen auch Taten folgen lässt“, so Bornhorst.
Zuletzt hatte MISEREOR kritisiert, dass der Konzern seine Mit-Verantwortung für gesundheitliche Schäden bei Plantagenarbeitern im indischen Bundesstaat Punjab durch den intensiven Einsatz von Pestiziden abgelehnt hat.