Netzwerk „Der Kreis Paderborn hält zusammen“ gegründet

Initiative für ein Leben ohne Armut und Ausgrenzung

Mehr als 12,5 Millionen Menschen leben bundesweit in Armut. Im Kreis Paderborn hat sich nun das Netzwerk „Der Kreis Paderborn hält zusammen – für ein Leben ohne Armut und Ausgrenzung“ gegründet, um gemeinsam aktiv zu werden.

Fast 40 Organisationen, Einrichtungen, Verbände und Kommunen aus dem Kreis Paderborn waren zusammengekommen, um über die aktuelle Armutssituation in der Region zu beraten und Ideen zu entwickeln, wie sozialer Ausgrenzung entgegengetreten werden kann. Gemeinsam bilden Sie nun ein Netzwerk. „Teilhabe aller Menschen am gesellschaftlichen und kulturellen Leben im Kreis Paderborn zu ermöglichen und Armut entgegenzutreten ist ein wichtiges Anliegen, das nur gemeinsam verfolgt werden kann. Dass mit dem Netzwerk hierzu eine neue Plattform im Kreis etabliert wird, ist ein Gewinn für alle“, so Kreisdirektor Dr. Conradi, der die Vertreter im Kreishaus begrüßte. Im Kreis Paderborn sind ca. 14,2 % der Menschen von Armut betroffen. Sie führen ein Leben, das immer wieder von sozialer Ausgrenzung betroffen ist.

„Ziel des Netzwerkes ist es, bestehende Angebote zu vernetzen, die Entwicklungen im Kreis mit Blick auf die Situation von durch Armut betroffenen Kindern, Jugendlichen und Familien zu beobachten und gemeinsam Handlungsstrategien zu entwickeln“, so Kathrin Jäger vom Paritätischen Wohlfahrtsverband.

„Gerade für Kinder und Jugendliche ist Armut oft mit sozialer Ausgrenzung verbunden“, berichtet Rita Köllner, Familienbeauftragte der Stadt Delbrück. „So fühlen sich zum Beispiel 16% der armen Kinder einsam, bei Kindern, die nicht von Armut betroffen sind es nur 9%. Nur ein Viertel der armen Kinder ist Mitglied in einem Verein, bei nicht-armen Kindern ist es die Hälfte“, so Köllner. Teilhabe scheitert häufig an finanziellen Möglichkeiten und Zugangswegen. Hier will das Netzwerk sensibilisieren und helfen, neue Wege zu finden.

Gefördert wird der Aufbau des Netzwerkes durch das Förderprogramm des Landes Nordrhein-Westfalen „NRW hält zusammen“.

Über die Gründung des Netzwerkes hinaus wird im Rahmen eines Projektes der Bereich der Schuldenprävention in den Fokus gestellt. „Junge Menschen frühzeitig darin zu unterstützen, Finanzkompetenzen zu erwerben ist zentral, um spätere Schulden zu verhindern“, so Jutta Vormberg von der Diakonie. Die steigenden Zahlen der Schuldnerberatung zeigen, dass hier Präventionsarbeit gestärkt werden muss. „Wir werden Materialien, Arbeitshilfen und Methoden zur Verfügung stellen, mit denen auch Schulen, Kindergärten, Jugendgruppen und Einrichtungen das Thema aufgreifen können“, kündigt Vormberg die Arbeit der Projektgruppe an.

Positiv erfreut zeigt sich die Steuerungsgruppe des Netzwerkes von der großen Resonanz. „Dass diese Vielzahl an Organisationen, Verbände, Kommunen und Einrichtung unserer Einladung zur Netzwerkgründung gefolgt sind, zeigt die Aktualität des Themas“, so Jäger. Der Kreis Paderborn hält zusammen – mit der Gründung des Netzwerkes wurde ein Grundstein gelegt, gemeinsam für den sozialen Zusammenhalt der Region aktiv zu werden.

Weitere Informationen sind beim Paritätischen Wohlfahrtsverband unter paderborn@paritaet-nrw.org oder 05251 33660 erhältlich. Hier können sich ebenso Organisationen, Einrichtungen und Verbände melden, die an einer Mitgliedschaft im Netzwerk interessiert sind.

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