Museum macht Schule

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Naturkundemuseum initiiert digitales Kooperationsprojekt.

Unter dem Motto „Museum macht Schule“ hat das Naturkundemuseum Paderborn ein Konzept entwickelt, das eine Kooperation zwischen Schule(n) und Museum vorsieht. Schülerinnen und Schüler erhalten im Rahmen dieser Kooperation die Möglichkeit, sich im musealen Kontext der aktuellen Sonderausstellung „Kleid der Tiere – Geniale Verpackungen der Natur“ ein Thema zu erschließen. Dieses wählen sie aus einem ihnen zur Verfügung gestellten, an der Ausstellung orientierten Materialpool selbst aus. Ziel des Projekts, das coronabedingt in Kleingruppen von bis zu neun Schülerinnen und Schülern durchgeführt werden kann, ist das Entwickeln eines digitalen Formats.

Auf dem Weg dorthin sind der Kreativität nahezu keine Grenzen gesetzt: So können die Kleingruppen nicht nur ihr Thema selbst wählen, sondern haben auch hinsichtlich der Länge des Beitrags und der Wahl der verwendeten Medien freie Hand. „Diese Wahlfreiheit“, sagt Julian Schröder, der das von den KulturScouts OWL geförderte Projekt initiiert hat, „soll ein möglichst hohes Maß an intrinsischer Motivation generieren und die Identifikation der Schülerinnen und Schüler mit dem eigenen Projekt fördern.“

Denkbar ist – je nach technischer und mediendidaktischer Voraussetzung der Schule – beispielsweise die Realisierung von Tonaufnahmen, Videosequenzen oder Präsentationen, aber auch Mischformen von Digitalem und Analogem. Vielfältig sind auch die Möglichkeiten des weiteren Umgangs mit den Ergebnissen, die die Kleingruppen erzielen. Möglich ist etwa eine Präsentation auf den Internetpräsenzen von Museum und Schule, in den Social-Media oder in der Ausstellung des Museums. Auch die Speicherung der Ergebnisse zur Erstellung eines klasseninternen Materialpools ist hier denkbar. So können die Ergebnisse, die aus der Kooperation von Museum und Schule hervorgegangen sind, im Anschluss an das Projekt vertieft oder auch in eine Unterrichtsreihe integriert werden.

„Bei unserem Projekt geht es explizit nicht darum, das am aufwendigsten produzierte Video oder die klangvollste Tonaufnahme zu produzieren; vielmehr wollen wir zeigen, wie bereichernd digitale Elemente im Lehr-Lern-Kontext selbst mit geringsten Mitteln sein können“, so Schröder. Das Projekt soll, neben dem Erwerben von Medienkompetenz und dem Erschließen eines inhaltlichen Gegenstands, den Schülerinnen und Schülern den Kulturort Museum näherbringen, ihnen einen Blick hinter die Kulissen des Museums gewähren und gleichsam aufzeigen, welchen Mehrwert die Symbiose von Kultur und Bildung mit sich bringt. Die Arbeitsphase kann schwerpunktmäßig in der Schule stattfinden, aber – nach vorheriger Anmeldung – auch in den Räumlichkeiten des Museums umgesetzt werden. Dort stehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter während des Arbeitsprozess unterstützend zur Seite.

Bei dem auf Digitales ausgerichteten Projekt handelt es sich jedoch nicht um etwas rein aus der Not Geborenes: „Natürlich, sagt Julian Schröder, „kommen digitale Formate sowohl Kultur als auch Bildung in Zeiten der Corona-Pandemie sehr entgegen und stellen vielfach die einzige Möglichkeit des Fortbestehens dar. Sie haben jedoch vor allem einen innovativen, zukunftsweisenden Charakter und sollten nicht zur Übergangslösung stilisiert werden.“

Foto: Markus Winkler

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