GEW Paderborn kritisiert „völlig überstürzte Schulöffnung“

Lehrkräfte und Schulleitungen werden alleine gelassen

„Wir halten das für eine völlig überstürzte Schulöffnung. Die ersten Informationen der Schulministerin Fr. Gebauer kamen am Freitag per Mail. Ab Montag haben die Kolleginnen im Kreis jetzt drei Tage Zeit zur Vorbereitung. Egal, ob es eine Schule mit großen Gebäuden und viel Gelände ist, oder klein und überschaubar. In dieser Zeit sollen wir neue individuelle Prüfungsaufgaben entwickeln. Zugleich müssen wir uns mit den Kommunen und den Gesundheitsämtern abstimmen.

Die Richtlinien für Hygienemaßnahmen der Kultusministerkonferenz (KMK) sollen erst am 29. April vorliegen. Aber wir müssen ab Donnerstag Unterricht anbieten. Per Mail schickte uns die Schulministerin noch einen Hygieneplan von 2015! Der veraltete Plan berücksichtigt natürlich nicht, wie speziell bei Corona mit Vorerkrankungen von Schülerinnen oder Kolleg*innen umzugehen ist. Schlechter organisiert geht es kaum.“ kritisiert Anett von Gernet, Realschullehrerin und Mitglied im Kreisvorstand Paderborn, das Vorgehen der Landesregierung.

Dietmar Winsel, Gesamtschullehrer und Personalrat in Detmold, ergänzt: „Trotz der Forderungen der Landesschüler*innenvertretung und der Landeselternschaft der Gymnasien, beharrt die Landesregierung auf der Durchführung der Abiturprüfungen als einzigen Weg. Als GEW haben wir das kritisiert und uns für Alternativen ausgesprochen. Was ist wenn die Prüfungsvorbereitungen wegen des Anstiegs der Infektionen wieder abgebrochen werden müssen? Kommt dann doch das Durchschnittsabitur oder die Absage? All das lässt die Landesregierung offen und uns im Regen stehen.“

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