20% aller Kinder und Jugendlichen in Paderborn sind arm

-Hilfsangebote kommen oft nicht an-

Linksfraktion / offene Liste fordert energisches Eingreifen.
In der letzten Sitzung des Sozialausschusses, am 14.März, wurde der aktuelle Kinder- und Jugendbericht für die Stadt Paderborn diskutiert, der den Fokus auf den Bereich Armut legt. Die Stadt hatte 2015 über 3000 Paderborner Familien zu ihrer Lebenssituation befragt. Aus dem Bericht geht hervor, dass 20% aller Kinder und Jugendlichen in Paderborn in Haushalten mit SGB-II-Bezug leben. 4000 Kinder im Alter bis 15 Jahren haben Anspruch auf Unterstützung durch das Bildungs- und Teilhabepaket (BUT), doch diese Hilfe kommt oft nicht an.

„Diese Zahl ist erschreckend hoch“, sagt Peter Leppin, der die Linksfraktion / offene Liste im Sozialausschuss vertritt. “Hier ist die Politik gefragt, dringend die Weichen für eine positive Veränderung zu stellen.“

Die finanzielle Situation in den Familien dürfe nicht auf Kosten der Kinder- und Jugendlichen gehen. Chancengleichheit sei erst dann gegeben, wenn Kinder unabhängig vom elterlichen Einkommen die Möglichkeit hätten, auch außerschulische Angebote wie z.B. das Erlernen eines Musikinstrumentes oder die Mitgliedschaft in einem Sportverein wahrzunehmen, so die Linksfraktion in ihrer Pressemitteilung. Das Teilhabegesetz sieht das zwar vor, aber die Informationen dazu gelangen oft nicht zu den Betroffenen. Quartiersarbeit wäre eine Möglichkeit diese Lücke zu schließen, weil dort Quartiersarbeiter vor Ort und somit nahe bei den Menschen sind. Sie könnten Wege aufzeigen entsprechende Leistungen abzurufen und dabei weitergehende Hilfe anbieten.

„Wir müssen aktiv gegen die Kinderarmut vorgehen“, fordert Leppin und ergänzt: Die Stadt Paderborn, die sich selbst gerne als familienfreundlich bezeichnet, ist hier in der Pflicht für mehr Transparenz bei den Hilfsangeboten zu sorgen. Damit die Hilfe auch dort ankommt, wo sie benötigt wird.“

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