Brückenbau Bahnhofstraße

Über 20 Linden für 90 Sekunden Zeitgewinn

„Jetzt hat es auch noch mal die FDP im Bauausschuss gehört: Ein vierspuriger Ausbau der Bahnhofstraße in beide Richtungen ist aus Platzgründen nicht möglich. Eine Parallel-Brücke für die Bauzeit geht aus technischen und Kostengründen nicht“, kommentiert Reinhard Borgmeier, Fraktionsvorsitzender der Linksfraktion/Offene Liste im Rat der Stadt Paderborn die Beantwortung einer entsprechenden Anfrage der FDP.

Hintergrund der Anfrage: Die Eisenbahnbrücke über die Bahnhofstraße ist marode. Sie muss erneuert werden. Darüber sind sich alle einig. Wie aber soll der Straßenausbau gestaltet werden? Das einzige Motiv der FDP: Eine weitere Attraktivitätssteigerung für den Autoverkehr.

„Ein Weiter-So in der Auto-Vorrang-Politik in Paderborn ist schlicht verantwortungslos. Spätestens bei der Einführung von Fahrverboten muss auch der Letzte begriffen haben, dass in der Verkehrspolitik der Stadt buchstäblich umgesteuert werden muss. Beim Ausbau des ÖPNV ist noch viel Luft nach oben, auch ökonomisch. Das hat der Padersprinter in einer gesamtwirtschaftlichen Analyse eindrucksvoll gezeigt“, so Borgmeier.

„Am meisten schmerzt uns, dass noch keine Lösung für den Erhalt der Baumreihe auf der Nordseite gefunden wurde. Die 25 bis 30 alten Linden stellen nicht nur eine stadtbildprägende Kulisse bei der Einfahrt nach Paderborn dar, sie sind natürlich auch für die Luftqualität bedeutend. Wie kann man über Luftreinhaltepläne fachsimpeln und gleichzeitig die ganze Baumreihe bedenkenlos kahlschlagen,“ fragt der Fraktionssprecher der Linksfraktion. Bäume erhöhen bekanntlich die Luftfeuchtigkeit, binden Kohlendioxid und vermindern die Luftverschmutzung.

„Die Lärmschutzmaßnahmen sind im Interesse der Anwohner zu begrüßen“, fasst Borgmeier die Meinung der Fraktion zusammen, „wer aber künftig nicht auf eine meterhohe kahle Wand schauen will, muss sich heute für den Erhalt der Bäume einsetzen.“

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